27 Ein besonderer Lebensraum auf dem Alten Friedhof Gildkamp

Die große absterbende Säuleneiche auf dem Friedhofsgelände wirkt für viele Menschen unschön und beängstigend. Repräsentiert dieser Baum  nicht auf den ersten Blick einen ungepflegten Bereich?

Aus dem Blickwinkel von Tieren, Pilzen, Flechten, u.a.  die diesen Baum als Lebensraum – sprich als Wohnort und/ oder Nahrungsquelle nutzen erscheint das anders.

„Totholz ist lebendig“ -  soll hier demnächst auf einem Schild stehen.

Im Bereich um die Eiche ist das Holz einer umgestürzten Esche gestapelt und verbaut worden. Totes Holz als Lebensraum-Angebot! Je nach Stärke, Ausrichtung in Sonne oder Schatten; senkrechter oder waagerechter Position wird sich das Holz langsamer oder schneller zersetzen und für verschiedenste Lebewesen interessant sein.

Schon jetzt sonnen sich Insekten, verstecken sich Spinnen, landen Vögel auf den eingegrabenen Stämmen…

Nicht nur ein besonderer Lebensraum, sondern auch ein spannender Beobachtungs-Raum im „Grünen Klassenzimmer“!  

Die Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim pflegt und entwickelt Teilbereiche des Friedhofsgeländes. Außerdem organisiert und begleitet die Naturschutzstiftung Umweltbildungsprojekte auf dem Gelände. Kleinere und größere Aktionen, zum Beispiel mit SchülerInnen der Montessorischule oder auch mit Beteiligung der Öffentlichkeit.

 Das Thema „Totholz ist lebendig“ ist hier nur eines, das über unmittelbare Beobachtungen und Erfahrungen erlebbar gemacht wird.

Ein weiterer besonderer Lebensraum soll in der „Totholz-Ecke“ gestaltet werden: Sandflächen, die teils offen liegen (Angebot für bodennistende Wildbienen) und die teils mit Wildpflanzen eingesät/ bepflanzt sind (Futterangebot für Wildbienen und andere Insekten).   Auch das sieht vermeintlich zuerst einmal nicht nach einer typischen Gestaltung einer Friedhofsfläche aus. Umso wichtiger, Kinder und Erwachsene über Projekte und Informationen „mitzunehmen“  und das Verständnis  und die Wertschätzung für vielfältiges Leben zu wecken.

 

Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim      *      Antje Lübbers       *       01.07.2021




Das Projekt QR-Code wurde durch die Grafschafter Sparkassenstiftung gefördert.